Morgen: #nichtmeingesetz in Berlin

Die Behindertenbewegung mobilisiert seit Wochen gegen das geplante Teilhabegesetz. Die wichtigsten Argumente dagegen finden sich hier.

Morgen, Dienstag um 10 Uhr wird  am Washingtonplatz vorm Berlin Hauptbahnhof anlässlich der für Morgen angesetzten Kabinettsentscheidung zum Gesetz nochmal eine hoffentlich größere Kundgebung stattfinden.

Kommt alle! Feministische, antikapitalistische, linke usw. usf. Solidarität ist gefragt!

Gegen die Verleihung des Peter-Singer-Preises an die Gründerin von PETA!

Pressemitteilung, 14.4.2016
Protest gegen die Verleihung des Peter-Singer-Preises an die Gründerin von PETA, Ingrid Newkirk am 23. April 2016.

Der „Förderverein des Peter-Singer-Preises für Strategien zur Tierleidminderung“ will seinen gleichnamigen diesjährigen Preis an, Mitgründerin und Präsidentin von PETA verleihen.

Etwa 150 Menschen mit und ohne Behinderung folgten im vergangenen Jahr dem Aufruf des Aktionsbündnisses “Kein Forum für Peter Singer” und protestierten gegen die erstmalige Verleihung des Preises an Peter Singer selbst.[1]

Warum der Peter-Singer-Preis problematisch ist

Der Preis ist benannt nach dem australische Bioethiker Peter Singer. Er selbst bringt seine Forderung nach „Euthanasie“ in Zusammenhang mit seinem Engagement für Tierschutz. Er will Tiere aufwerten, indem er behinderte Menschen abwertet und schreibt, die Tötung eines Schimpansen sei „schlimmer […] als die Tötung eines schwer geistesgestörten Menschen“. Ein Interview, das Singer wenige Wochen vor der Preisverleihung der schweizerischen Neuen Zürcher Zeitung gab, löste größere Proteste aus. Darin bestätigte der Philosoph seine behindertenfeindlichen Positionen, die er seit den 1970er Jahren vertritt: „Empfindet sich jemand als Belastung für seine Familie, ist es nicht unbedingt unvernünftig, dass er sein Leben beendet. Wenn seine Lebensqualität eher schlecht ist und er sieht, wie seine Tochter viel Zeit aufwendet, um sich um ihn zu kümmern, und dabei ihre Karriere vernachlässigt, dann ist es vernünftig, ihr nicht weiter zur Last fallen zu wollen.“[2]

Warum PETA problematisch ist

Die Tierschutzorganisation PETA ist unter Tierschützer_innen umstritten. Sie führte beispielsweise 2004 eine internationale Kampagne durch, in der sie die Käfighaltung und industrielle Tötung von Tieren mit Bildern aus NS-Konzentrationslagern parallelisiert und so unter dem Titel „Der Holocaust auf Ihrem Teller” die Shoah relativiert.[3] Der Unterschied zwischen dem auf Vernichtung zielenden Antisemitismus der Shoah und der auf Ernährung und Profitmaximierung zielenden Haltung von Tieren wird so geleugnet.

Die Vorsitzende von PETA, Ingrid Newkirk ist eine ebenso absurde wie würdige Nachfolgerin des ersten Preisträgers. Sie rechtfertigt die von PETA praktizierte Tötung von Tieren damit, dass diese von ihrem Leiden erlöst würden: „Die meisten der Tiere, die wir aufnahmen und euthanasierten […] waren verwildert, hatten sich niemals in Gebäuden aufgehalten, waren alt, krank, verletzt, sterbend oder zu aggressiv um sie weitergeben zu können, und PETA hat sie schmerzlos von ihrem Leiden erlöst, kostenlos für ihre Halter oder die Menschen, die sie aufgenommen hatten.“[4]

Die Preisverleihung

Die Auswahl der Redner_innen und Themen gleicht der des letzten Jahres. Mit einem Vortrag zu Peter Singers letztem veröffentlichten Buch „Effektiver Altruismus“ zeigt sich, dass es sich bei Veranstaltenden und Teilnehmenden um einen Peter-Singer-Fanclub handelt.

Der Botanische Garten ist Teil der Freien Universität Berlin.[5] Wir fordern die Universität auf, diesem Fanklub von Shoah-Verharmloser_innen und Tötung von Behinderten-Rechtfertiger_innen keine Räume zur Verfügung zu stellen bzw. zu vermieten.

Angelehnt an den englischen Originaltitel dieses Buches sagen wir auch dieses Jahr: The most good you can do: Shut up! All of you!

Kein Forum für Peter Singers Fanclub!

Kontaktmöglichkeit: antisinger@riseup.net

[1] Hier finden Sie alle Informationen zu den Protesten im letzten Jahr: https://no218nofundis.wordpress.com/2015/05/11/kein-forum-fur-peter-singer/

[2] http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/philosoph-peter-singer-ein-embryo-hat-kein-recht-auf-leben-1.18547574

[3] Deutsche Gerichte verboten die Kampagne. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat das Urteil 2012 bestätigt.

[4] „Most of the animals we took in and euthanized […] were unsocialized, never having been inside a building of any kind […] aged, sick, injured, dying, too aggressive to place, and the like, and PETA offered them a painless release from suffering, with no charge to their owners or custodians.“ http://notdeadyet.org/2010/10/connecting-disability-rights-and-animal.html

[5] https://www.bgbm.org

AfD Berlin: von Storch neue Vorsitzende

Dieses Wochenende findet der Landesparteitag der Berliner AfD statt. Bei der Wahl der neuen Landesvorsitzenden ist es zu einem Rechtsruck gekommen: Die neue Doppelspitze besteht aus Georg Pazderski und der Europaabgeordnete und stellvertretenden Parteivorsitzenden Beatrix von Storch. Von Storch lief beim letztjährigen Berliner Marsch für das Leben in der ersten Reihe Hinter dem Fronttranspi.

Mehr vom Parteitag hier.

UPDATE 24.1.16: Wahlmanipulationen aufgeflogen

Update 1.2.16: von Storch findet, an der deutschen Grenze sollte auf Flüchtlinge geschossen werden, vielleicht nicht auf Kinder, aber schon auf Frauen

WtF- Interview

In der neuen Strassen aus Zucker wird das Berliner linksradikale und queerfeministische What the Fuck!-Bündnis zu dem „Marsch für das Leben“ und ihrer Einschätzung der „Lebensschützer“ interviewt. Das Heft ist als PDF auf der Webseite, das Interview ist auf Seite 17.

Es gibt heute aber nicht mehr Menschen, die gegen Schwangerschaftsabbrüche sind. Aufgrund eines reaktionären Backlashs innerhalb Europas und dem Anstieg von Rechtspopulismus funktioniert nur die Mobilisierung viel besser, weil nicht mehr nur die klassischen Gehsteigberatungsfundis mit Leib und Seele gegen Schwangerschaftsabbrüche kämpfen.
Wie sieht eure konkrete Bündnisarbeit aus?
Wir mobilisieren bundesweit für die Gegenveranstaltung zum „Marsch für das Leben“, vor allem bei feministischen Gruppen in anderen Städten, bei Studierendenvertretungen und linken Gruppen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Vernetzung dieser Gruppen untereinander. Dieses Jahr haben wir den Marsch durch Blockaden gehindert, nächstes Jahr wollen wir ihn ganz verhindern!

Miss Homophobia 2015

„Wir küren die rechtskonservative, reaktionäre und christlich-fundamentalistische Hedwig Freifrau von Beverfoerde zur Miss Homophobia 2015“, sagt Alfonso Pantisano, Sprecher der Initiative „Enough is Enough! Open your mouth!“. „Für ihren jahrelangen Kampf gegen Vielfalt, Akzeptanz, gleiche Rechte und Aufklärung.“

Von Beverfoerde ist Gründerin der „Initiative Familienschutz“ und Organisatorin der „Demo für Alle“ in Stuttgart und Hannover, die sich gegen die „Ehe für Alle“ ausspricht. Zusammen mit der AfD-Vize-Vorsitzenden Beatrix von Storch organisiert sie unter diesem Namen seit über zwei Jahren regelmäßige Kampagnen, Petitionen und Demonstrationen um der „Homo- und Genderlobby“ den „Kampf“ anzusagen.

Auch war sie Sprecherin auf der letztjährigen Auftaktkundgebung des Berliner „Marsch für das Leben“.