Münster: Mehr Feminist_innen als Fundis

Mit einem „Gebetszug“ demonstrierten 100 Fundi-Christ_innen am 19. März in Münster gegen Abtreibung. die Gegenveranstaltung von Antifa und Feminist_innen war doppelt so groß, meldet zumindest idea, ein eher evangelikales Nachrichtenportal.

Die Lokalpresse (plus Fotos) schreibt: „Bei der Schlussandacht auf dem Domplatz kam es zu kleineren Rangeleien zwischen Polizisten und einigen Demonstranten, die sich unter die Gläubigen gemischt hatten und lautstark gegen die Gebete anbrüllten. Insgesamt waren Einsatzzüge mehrerer Polizei-Hundertschaften aus NRW als Begleitschutz der Gläubigen in der City unterwegs. Trotzdem gelang es, den Marschieren währen des Gebetszuges in Höhe Salzstraße ihr einziges Mikrofon für den mobilen Gebets-Lautsprecher zu stehlen.“

Und auch ne gute Idee: „Am Domplatz hatten Unbekannte in Nistkasten-Attrappen an Bäumen Minisirenen versteckt, die beim Eintreffen der Betenden per Handy ferngesteuert wurden.“

Nachtrag: Ausführlicher Bericht mit Fotos bei Vice und die Bilanz des Gegenbündnis.

Berlin: Veranstaltung von und Soli für Ciocia Basia

Vor vier Jahren wurde das Wort „Gender“ in Polen ausschließlich in akademischen Kontexten diskutiert. Ein Jahr später wählten es Wissenschaftler_innen der Universität Warschau sowie der Polnische Sprachrat zum „Wort des Jahres 2013“. Grund für die rapide Karriere des Wortes ist die katholische Kirche, welche diesen Begriff strategisch im Zusammenhang mit Abtreibung, Pornografie und Pädophilie nutzt. „Gender“, oft gefolgt von „Ideologie“, wurde zum Symbol der sozialen Angst und Moral-Panik in Polen.
Die Referentin Anna Jagielska wird ausgewählte rhetorische Strategien präsentieren, die die katholische Kirche verwendet, um an den Diskussionen zu den Themen Geschlechtergleichheit, Verhütung, Abtreibung, In-vitro-Fertilisation sowie Sexualaufklärung teilzunehmen. Um die Spezifität der polnischen Genderdiskussionen besser zu erklären, wird sie auch den historischen Kontext darstellen und die Rolle der katholischen Kirche in der Beendigung des Kommunismus in Polen sowie die Charismatisierung des Papstes Johannes Paul II erläutern.
Es wird Solicocktails und KüFa geben. Alle Spenden unterstützen Ciocia Basia, eine aktivistische Gruppe, die Frauen aus Ländern wie Polen, wo Abtreibung illegal ist, bei der Abtreibung in Berlin unterstützt.

Referentin: Anna Jagielska ist eine Doktorandin an der Europa-Universität Viadrina (EUV). Sie schreibt eine Doktorarbeit „Diskursive Konstituierung der Weiblichkeit in vatikanischen Verlautbarungen (1930-2015)“.

Veranstaltung in englischer Sprache, auf Spendenbasis. Facebook-Event

Montag, 21. März um 20:00, New Yorck (Bethanien), Mariannenplatz 2a

Veranstaltungsort ist nicht barrierearm.

USA: Das Hyde Amendment

Ein super-informativer Abriss über das Hyde Amendment, das in den USA seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass Abtreibunen nicht aus öffentlichen Kassen bezahlt werden dürfen und warum auch Obama daran wenig geändert hat. Auf Englisch.

It took only a few years for the exuberance over the Roe v. Wade decision to subside into the realization that, even with a constitutionally protected right to abortion, women’s access could still be threatened by other avenues—especially if they lacked the resources to afford an abortion. The Catholic hierarchy and its antiabortion allies tried in the years immediately after Roe to get Congress to pass a constitutional amendment to ban abortion, but they failed to win popular support for the measure—even from Catholics. In 1976, Robert Lynch, head of the National Committee for a Human Life Amendment (NCHLA), the Catholic bishops’ antiabortion lobby, admitted that the “overwhelming majority of Catholics” were apathetic about recriminalizing abortion.

Heiligsprechung: „Muter Teresa“

Die als „Mutter Teresa“ bekannte radikale Abtreibungsgegnerin soll am 4. September heilig gesprochen werden, wie die taz meldet.

Die katholische Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin war 2003 vom damaligen Papst Johannes Paul II. bei einer Zeremonie in Rom vor 300.000 Gläubigen bereits seliggesprochen worden. Im Dezember hatte der Vatikan ein zweites der Ordensfrau zugeschriebenes Wunder anerkannt. Damit waren die Voraussetzungen für eine Heiligsprechung erfüllt.

Wir zitieren hier nochmal gerne ein besonderes Zeichen ihrer Fömmigkeit:

When confronted about these allegations, according to Christopher Hitchens, Mother Teresa said, “There is something beautiful in seeing the poor accept their lot, to suffer it like Christ’s Passion. The world gains much from their suffering.”