Gegendarstellung zu den angeblichen Geschehnissen am Rande der Proteste gegen den „1000 Kreuze Marsch“

Verschiedene Webseiten und Blogs, u.a. die evangelischen Nachrichtenagentur idea e.V., medrum.de und kathnet.de, die alle mit fundamentalistischen Abtreibungsgegner_innen sympathisieren, verbreiten die Behauptung, am Rande der Proteste gegen den „1000 Kreuze Marsch“ am 26.09.09 in Berlin sei eine Bibel angezündet worden. Sie berufen sich dabei auf Aussagen des Salzburger Weihebischofs Andreas Laun. Danach habe dieser erklärt, dass Protestierende eine angezündete Bibel den von ihm mit angeführten christlichen Fundamentalist_innen vor die Füße geworfen hätten. Dies sei in räumlicher Nähe des Bebelplatzes geschehen, der auch als Platz der Bücherverbrennung der NS-Zeit bekannt ist. Sollte diese Verbrennung am Rande der Proteste  stattgefunden haben, lehnen die am Bündnis beteiligten Gruppen diese ab und distanzieren sich davon. Einem antifaschistischen Selbstverständnis widerspricht das Verbrennen von Büchern jeglicher Art. Das behauptete Entsetzen über die angebrannte Bibel wird allerdings in dem Moment als nur strategische Handlung erkennbar, wenn man sich deren Eigendarstellung ansieht. Neben der Behauptung der Bibelverbrennung, phantasierten die oben genannten Medien in geschichtsrevisionistischer Manier immer wieder ein Szenario, nachdem die Teilnehmer_innen des „Schweigemarsches“ einer der NS-Verfolgung ähnlichen Hetzjagd durch die Gegendemonstrant_innen ausgeliefert gewesen seien. Ihr Interesse scheint somit kein „Nie wieder Faschismus“ als vielmehr ein Benutzen der Geschichte, um ihren Themen eine vermeintliche Brisanz zu geben. Ganz ähnlich, wie das auch mit der Rede vo einem angeblichen „Babycaust“ versucht wird.

Wir danken allen, die an diesem Tag mit vielfältigen und kreativen Aktionen zu einem erfolgreichen Protest beigetragen haben.

Immer wieder: „1000 Kreuze“ in die Spree! Smash § 218!

Antifaschistisches Bündnis Süd-Ost [ABSO], ak linker feminismus, A.N.A Autonome Neuköllner Antifa, Antifaschistische Schüler_innenvernetzung (asv), Antifa Hohenschönhausen, Antisexismusbündnis Berlin, Arbeitskreis Kritischer Jurist/innen (AKJ), Emanzipative Antifaschistische Gruppe (EAG-Berlin), f.a.q. antisexistischer Infoladen, feministische FrauenLesbenListe FU Berlin, Forschungsgruppe christlicher Fundamentalismus, Gruppe Antisexistische Praxis [GAP], Humanistischer Verband Deutschlands (HVD), LaD.I.Y.fest Berlin, LAK Shalom Berlin der Linksjugend [’solid], LISA2 Marburg, Pro Familia Berlin e.V., reflect, Schwarzer Kanal Berlin, Seminar für angewandte Unsicherheit [SAU], Vorbereitungsgruppe Antisexistische Praxen III – die Konferenz